Bereits Ende 2016 erhielten Ermittler der Polizei Oberhausen einen Hinweis ihrer spanischen Kollegen. 16 Kg Haschisch sollten als Möbellieferung getarnt von Spanien nach Oberhausen geschafft werden.
Unter Leitung des Ersten Kriminalhauptkommissars Ralf Weyer führten die Ermittlungen des KK13 bald zu einem klassischen Familienunternehmen.
Ein 61jähriger Deutscher hatte sich zusammen mit seiner 22jährigen Tochter offenbar in den vergangenen Jahren einen gut funktionierenden Rauschgifthandel aufgebaut.
Während die Tochter in Deutschland lebte, hatte der Vater seinen Wohnsitz nach Spanien, in die Nähe von Malaga, verlegt.
Dort baute er selbst in Indoor-Plantagen Marihuana an und kaufte zusätzlich in Spanien und Marokko noch Haschisch und Marihuana in unterschiedlichen Qualitäten dazu.
Das Marihuana verpackte er sehr sorgfältig in kleine Pakete zu 100 und 200 Gramm Portionen, um damit den Transport zu erleichtern. Gleichzeit arrangierte er den professionellen Einbau der Drogen zum Beispiel in Möbelplatten und verschickte sie dann mit einer Spedition nach Deutschland.
Während des Aufenthaltes in Spanien war die Tochter für die Logistik sowie den weiteren Kundenkontakt verantwortlich. Hierzu gehörte auch die Anmietung von Wohnungen und Garagen.
Die Drogenlieferungen waren an die in Oberhausen lebende Tochter adressiert. Es gab aber auch direkte Lieferungen an vertrauenswürdige Kunden.
Die Betäubungsmittel wurden dann in Oberhausen gebunkert.
Mit jedem Drogentransport kam dann auch der Beschuldigte von Spanien nach Deutschland. Während seines etwa 4 wöchigen Aufenthaltes suchte er dann seine im Bundesgebiet verteilten Kunden auf.
Die Drogenfahnder identifizierten einer Vielzahl von Kunden, die in ihrer Region die Drogen weiter verkauften. Dabei enttarnten die Ermittler auch konspirative Wohnungen und Garagen.
Am Dienstag, den 30.05.2017, machten sie dann dem kriminellen Treiben ein Ende.
Vater und Tochter wurden vorläufig festgenommen.
Es folgten unter anderem Durchsuchungen in Oberhausen, Wuppertal, Bitburg, Koblenz und Hannover. Diese führten zu weiteren Sicherstellungen und Festnahmen.
Insgesamt konnten circa 20 Kg Haschisch/Marihuana sowie circa 150.000 Euro Drogengeld sichergestellt werden. Gegen 5 Personen wurde Untersuchungshaft angeordnet.