Die Kriminellen stellen diese frei erfundene Lage immer als äußerst dringlich dar. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das eingeschüchterte oder verängstigte Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld oder die Wertsachen abholen soll.
Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann.
Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet.
Tipps der Polizei
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden
- Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies unbedingt mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110
- Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen
- Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
Das Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz der Kreispolizeibehörde Gütersloh hat ein landesweit beispielloses Projekt umgesetzt. Das Projekt „Storytelling - Literarische Kriminalprävention - Gütersloher Modell“ soll polizeiliche Verhaltensempfehlungen zum Schutz vor Kriminalität und Radikalisierung in unterhaltsamen und berührenden Kurzgeschichten und Hörspielen vermitteln.
Für das Schreiben der Kurzgeschichten konnte das Literaturinstitut der Universität Hildesheim gewonnen werden.
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