Kurve Kriegen - seit August 2016 in Oberhausen

Team Oberhausen
Kurve Kriegen - seit August 2016 in Oberhausen
Die NRW-Initiative in Oberhausen - Frühe Hilfe statt späte Härte gegen Kinder- und Jugendkriminalität.
Stadt und Polizei vereinbaren Kooperation in Oberhausen

Oberbürgermeister Daniel Schranz unterzeichnete gemeinsam mit dem Polizeipräsidenten Ingolf Möhring im Juli 2016 den Kooperationsvertrag. Der Startschuss war damit gefallen. "Kurve kriegen", die NRW-Initiative gegen Jugendkriminalität ​ist in Oberhausen angekommen. Im Kriminalkommissariat Prävention Opferschutz wird das Projekt jetzt in enger Zusammenarbeit mit örtlichen Einrichtungen umgesetzt.

Unterstützung gab es ab 1. August 2016 auch durch eine pädagogische Fachkraft, die im Kriminalkommissariat Prävention/Opferschutz jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Ziel der Initiative Kurve Kriegen

Kinder und Jugendliche sind vor einem dauerhaften Abgleiten in die Kriminalität bewahrt – die Anzahl der von Kindern und Jugendlichen begangenen Straftaten ist verringert.

 

Unsere Leitgedanken

Die Polizei hat den Auftrag, Straftaten zu verhüten und somit die Pflicht, kriminalpräventiv zu handeln. Man kann die Zahl der jugendlichen Mehrfachtäter und somit die hohe Anzahl von Straftaten senken, wenn man sich frühzeitig und zielgerichtet um die jungen Täter kümmert.

 

Unsere Zielgruppen

Kinder und Jugendliche im Alter von 8-15 Jahren, die eine rechtswidrige Gewalttat oder drei schwere Eigentumsdelikte begangen haben und deren Lebensumstände von so vielen Problemen belastet sind, dass ein dauerhaftes Abgleiten in die Kriminalität droht.

 

Die NRW-Initiative Kurve Kriegen

wurde im Ministerium für Inneres und Kommunales auf Grundlage der Erkenntnisse der Enquetekommission zur Erarbeitung von Empfehlungen für eine effektive Präventionspolitik entwickelt. Sie basiert auf fünf Maßnahmen:

  1. Frühzeitiges Erkennen besonderer Kriminalitätsgefährdung

    Durch ein standardisiertes Risikoscreening werden bei der Polizei individuelle Faktoren, die ein dauerhaftes Abgleiten in die Kriminalität begünstigen, bei der Zielgruppe berücksichtigt und eine Prognose erstellt. Die Sorgeberechtigten der hochgradig kriminalitäts-gefährdeten Kinder und Jugendliche werden aufgesucht und bekommen das Angebot, dass eine pädagogische Fachkraft kommt, wenn sie sich damit einverstanden erklären.
     
  2. Kompetente multiprofessionelle Fachkräfteteams

    Pädagogische Fachkräfte von Freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe sind mittels Dienstverträgen in die Arbeit der Polizei eingebunden. Sie gehen in Absprache mit dem Jugendamt in die Familien und bieten im Bedarfsfall an, dass ihr Kind an Kurve Kriegen teilnimmt. Für die Teilnahme muss ihr Einverständnis vorliegen. Die pädagogische Fachkräfte stehen dann dauerhaft als Ansprechpartner zur Verfügung.
     
  3. Gemeinsame und verbindende Netzwerkarbeit

    Die pädagogischen Fachkräfte bei der Polizei fungieren als eine Art Bindeglied zumJugendamt, koordinieren die Netzwerkarbeit und erstellen in Absprache mit dem Jugendamt ein Bedarfsprofil für die betreffenden Kinder, Jugendlichen und deren Familien.
     
  4. Ein Baukasten für individuelle Maßnahmen

    Den pädagogischen Fachkräften steht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Kurve kriegen ein „Baukasten“ mit verschiedenen Maßnahmen regionaler Anbieter zur Verfügung um gezielt und individuell an den Ursachen arbeiten zu können. Inhalt: Kompetenztrainings (z. B. Anti-Aggressions-Trainings, Elterntrainings), integrative Angebote (zum Beispiel Lernhilfe, Sprach- und Sportkurse), Angebote; verschiedener Beratungsstellen (zum Beispiel Sucht- oder Schuldenberatung).
     
  5. Finanzielle Beteiligung des Landes

    Zur Prävention von Jugendkriminalität beteiligt sich das Land NRW finanziell an Hilfemaßnahmen für die Zielgruppe. Die vom Fachkräfteteam der Polizei im Rahmen von Kurve kriegen angestoßenen Maßnahmen stehen in einem besonderen Interesse des Landes NRW, da sie Jugendkriminalität gezielt vorbeugen und werden aus Mitteln des Projektes (teil-) finanziert.
In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110