Trickbetrug und Trickdiebstahl an der Haustür

Haustürgespräch zwischen Senior und einem jungen Mann
Trickbetrug und Trickdiebstahl an der Haustür
Vortäuschen einer amtlichen Eigenschaft oder sonstigen Befugnis
Trickdiebe und -betrüger nutzen die Arglosigkeit vor allem älterer Menschen gerne aus und bestehlen oder betrügen sie in ihren eigenen Wohnungen.

Erstes Ziel der Täter ist:

Sie wollen eingelassen werden, damit sie mit dem Opfer allein sind

Dann brauchen sie keine Zeugen und keine Hilfe für das Opfer zu befürchten. Mit Ablenkungsmanövern gelingt es ihnen sogar in Anwesenheit des Opfers, dessen Wohnung zu durchstöbern. Den Zugang zu den Wohnungen erschleichen sie sich mit unterschiedlichen Lügen.

Die angebliche Notlage

Glas-Wasser-Trick

Die Täterinnen täuschen Übelkeit, Schwangerschaft oder Arzneimitteleinnahmevor und fragen nach einem Glas Wasser.

Papier- und- Bleistift- Trick

Die Täterinnen oder Täter geben vor, dass sie für einen Nachbarn, den sie angeblich nicht angetroffen haben, eine Nachricht hinterlassen wollen. Sie fragen nach Schreibzeug und Papier und drängen darauf, in der Wohnung schreiben zu dürfen. Oder sie bitten das Opfer, die Nachricht für sie zu schreiben.

Blumen- oder Geschenkabgabe-Trick

Die Täterinnen oder Täter wollen für einen angeblich abwesenden Nachbarn Blumen oder ein Geschenk abgeben und drängen darauf, die Blumen zu versorgen, das Geschenk zu verwahren oder eine Nachricht

zu schreiben.

Andere Beispiele für vorgetäuschte Notlagen

Die Täterinnen oder Täter bitten, das Telefon oder die Toilette benutzen oder ein Baby wickeln oder füttern zu dürfen. Sie behaupten, eine Panne, einen Unfall oder eine Erkrankung zu haben.

 

Diese Liste lässt sich beliebig fortführen, darum gilt:

Lassen Sie Fremde NIE in Ihre Wohnung


 

Die angeblich persönlich Beziehung

Grußbestell-Trick 

„Grußbestellschwindler“ bestellen angebliche Grüße von entfernten Verwandten, ehemaligen Kollegen oder Nachbarn.

Anbieten von „Blenderware“

Anbieter so genannter Blenderware (scheinbar wertvolle Lederbekleidung, Bestecke, Uhren, Schmuckstücke und dergleichen) täuschen oft eine persönliche Beziehung vor, indem sie ältere Menschen auf der Straße ansprechen und sich zum Beispiel als ehemalige Kollegen ausgeben. In der Wohnung wird dann „Blenderware“ häufig als Geschenk, weitere Gegenstände aber „sehr günstig“ zum Kauf angeboten. Angeblich, weil der Anbieter in einer Notlage ist (Autoreparatur, drohende Zollzahlung etc.). Selbst der „günstige Preis“ ist erheblich überteuert.

 

Diese Liste lässt sich beliebig fortführen, darum gilt:

Lassen Sie Fremde NIE in Ihre Wohnung

 

Die angeblichen Handwerker oder Amtsträger

Handwerker- oder städtische Mitarbeiter-Trick

Die Täter kommen angeblich von den Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerken oder sind Handwerker, die angeblich gerade in der Nähe arbeiten.

Wenn sie einmal in der Wohnung sind, geben sie den Senioren oft sinnlose Aufträge wie: "Beobachten Sie mal, ob sich das Wasser im Badezimmer braun verfärbt" oder "Schauen Sie mal in der Küche, ob die Lampe sich gleich einschaltet".

Sie geben vor an den Leitung zu hantieren, durchsuchen währenddessen aber die Wohnung nach Wertsachen.

 

Der Amtsträger- oder im-öffentlichen-Auftrag-Trick

Die Täter geben vor von der Hausverwaltung, Kirche, Krankenkasse, Rentenversicherung, Polizei, Post oder vom Sozialamt zu kommen und mit einem wichtigen Anliegen oder öffentlichen Auftrag etwas überprüfen zu müssen.

Meist sind es zwei Täter, die arbeitsteilig die Senioren beschäftigen und ablenken, während der Komplize oder die Komplizin unbemerkt die Wohnung nach Wertsachen durchsucht.

 

Diese Liste lässt sich beliebig fortführen, darum gilt:

Lassen Sie Fremde NIE in Ihre Wohnung

So schützen Sie sich gegen Trickbetrug und Trickdiebstahl

  • Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür an (Türspion, Blick aus dem Fenster). Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, nutzen Sie eine Türsprechanlage
  • Öffnen Sie die Haus- oder Wohnungstür nicht, wenn Unbekannte geklingelt haben
  • Fordern Sie von Personen, die angeben von einer Behörde zu sein, den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (Druck, Foto, Stempel)
  • Wenn Sie Zweifel haben, fragen Sie bei der Behörde nach, bevor Sie die Person einlassen. Suchen Sie die Telefonnummer möglichst selbst heraus
  • Lassen Sie nur Handwerker ein, die Sie bestellt haben oder vom Vermieter oder von der Hausverwaltung angekündigt wurden
  • Ziehen Sie bei unbekannten Besuchern Angehörige oder Nachbarn hinzu oder bestellen Sie die Person zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist
  • Wehren Sie sich gegen zudringliche Personen energisch (machen Sie laut auf sich aufmerksam, um Hilfe zu erhalten, zeigen Sie abweisende Gestik und Mimik)
  • Wenden Sie sich an die Polizei, wenn Sie befürchten, Opfer einer Straftat zu werden: Notruf 110 oder ein Notfall-Fax! 
In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110