Mittwochnacht (2.1.) wurden Passanten auf der Grenzstraße unabhängig voneinander Zeugen einer weiteren Gewalttat. Einer beobachtete, wie ein Mann eine Frau gegen ein Fenster gestoßen habe. Dann habe es sehr laut geknallt und die Frau danach sehr laut geschrien. Dann habe der Mann alle Lichter in der Wohnung ausgemacht. Eine andere Passantin wurde durch einen lauten Knall auf den Mann und die Frau aufmerksam, die sich am Fenster der Wohnung befanden.
Die Zeugen informierten sofort per Notruf 110 die Polizei. Fast zeitgleich mit dem Streifenwagen traf auch ein Rettungswagen ein und eine verletzte Frau kam gefolgt von einem spärlich bekleideten und alkoholisierten Mann mit einem kleinen Kind auf dem Arm, aus dem Haus.
Der Mann, ein 45jähriger Deutscher, reagierte sofort sehr aggressiv auf die Polizisten. Er beleidigte sowohl die Zeugen, aber auch die Polizisten mit üblen Schimpfworten. Die Polizisten hatten im weiteren Einsatzverlauf sogar den Eindruck, dass er sich hinter seinem Kind vor möglichen Polizeimaßnahmen verstecken wollte.
Als er dann, ohne Kind auf dem Arm, sogar auf die Polizisten losgehen wollte, streckten die ihn mit Pfefferspray nieder und nahmen ihn fest. Nachdem ihm eine Blutprobe entnommen worden war, verbrachte er den Rest der Nacht in einer Zelle. Bei seiner Entlassung wurde ihm ein 10-tägiges Rückkehrverbot in die gemeinsame Wohnung ausgesprochen.
Die verletzte Frau wurde zwischenzeitlich stationär in einem Krankenhaus versorgt.
Im vergangenen Jahr wurden in Oberhausen 168 Wohnungsverweisungen ausgesprochen (2017: 155). In insgesamt zwölf Fällen (2017: 8) wurden die Anordnungen missachtet und mussten ein zweites Mal ausgesprochen werden. Drei dieser Gewalttäter hielten sich auch nicht an die zweite Anordnung und mussten zum dritten Mal verwiesen werden (2017: 1).
In neun Fällen (2017: 10) richteten sich die Wohnungsverweisungen gegen Frauen.